Caritasverband in der Dreifaltigkeitskirche
"Fußballgott": Spiritueller Tagesausflug des Diözesancaritasverband Münster zur Schalke-Arena nach Gelsenkirchen und zur Gründungskirche des BVB nach
Dortmund!
Sicherlich sehr ungewöhnlich ist, wenn sich Menschen unter einem solchen Motto auf einen spirituellen Weg machen. Genau das taten aber gut 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Caritasverbandes für die Diözese Münster in Begleitung von Domkapitular Josef Leenders. Nach einer kurzen Einstimmung, bei der auch bewegte Bilder aus Kirche und Fußballwelt gezeigt wurden, ging es - versehen mit einem Reisesegen - in zwei Bussen Richtung Gelsenkirchen-Schalke. Auf dem Weg wurde der Film: „Elf Götter sollte ihr sein …" gezeigt, der sich auf besondere Weise mit einem Vergleich zwischen Fußballwelt und Messfeier beschäftigt. Was man eher nicht in der Arena erwartet, ist eine Kapelle. Aber vor dem Stadion erwartete der dort zuständige katholische Pfarrer Georg Rücker die Teilnehmenden. Das Warum ergibt sich aus der Entstehungsgeschichte: Der zum Errichtungszeitpunkt noch im Amt befindliche Bischof Luthe aus Essen hatte ein großes Interesse daran, als katholische Kirche an diesem besonderen Ort präsent zu sein. In den seitdem vergangenen 18 Jahren sind hier mehr als 1000 Taufen und weit über 100 Hochzeiten gefeiert worden. Fußballprofis aus der Bundesligamannschaft des FC Schalke 04 nutzen – allerdings in unterschiedlichem Umfang – die Kapelle zum Gebet, zumal sie günstig zur Kabine und zum Spielertunnel, der auf den Platz führt, liegt. Zweite Station an diesem Tag: Die Dreifaltigkeitskirche in Dortmund. Bereits die Verbindung dieser beiden Orte macht einen besonderen Reiz aus, wenn man die langjährige Rivalität zwischen den beiden Fußballvereinen kennt, zugleich aber auch erlebt, mit welcher Innigkeit die Fans ihre Verbundenheit zum jeweiligen Verein bekunden Die in der Nordstadt liegenden Dreifaltigkeitskirche ist der Gründungsort des Ballspielvereins Borussia 09 e.V. Dortmund. Karsten Haug, Gemeindereferent und mit einem Anteil seiner Arbeitszeit für ein Fanprojekt freigestellt, erläuterte in Wort und Bild die enge Verknüpfung zwischen Kirche und Fußballverein. Das zeigt sich unter anderem auch an dem jährlich vor einer Saison stattfindenden ökumenischen Gottesdienst von Fans, der sich eines guten Zuspruchs erfreut. Am Ende des Tages ist allen Teilnehmenden – auch denen, die mit Fußball nichts im Sinn haben - deutlich geworden, wie vielfältig die Verknüpfungen zwischen der Gestaltung etwa eines Gottesdienstes und seinen Abläufen einerseits und dem Szenario im Vorfeld eines Bundesligaspiels sind. Schön zu erleben auch, wie im Anschluss an diesen Ausflug über die gemeinsame Zeit und die gewonnenen Eindrücke gesprochen und diskutiert wurde. Dabei wurde auch deutlich, dass Kirche offenbar besonders da anzukommen scheint, wo sie die alten, gewohnten Pfade verlässt und sich dorthin begibt, wo die Menschen heute leben, feiern, leiden...